Der Deppenapostroph

Die Grundform des Deppenakzents ist der Deppenapostroph. Daher widmet sich diese Seite über alle Informationen zum Deppenapostroph, die die Seite über den Deppenakzent nicht abdeckt.

Regelung im Duden

Im Duden ist die Verwendung des Apostrophs in Paragraph § 97E geregelt. Dieser besagt, dass das Apostroph grundsätzlich im Deutschen nicht zulässig ist. Das Apostroph darf nur mit einer Ausnahme gesetzt werden: Um einen Genitiv zu verdeutlichen, der sonst uneindeutig wäre. Aber auch diese Setzung ist optional, daher sollte man im Zweifel keinen Apostroph setzen.

Einziger Zwang: Bei Wörtern mit Auslassungen im Wortinneren: Der Ku’damm, Ich fahre nach D’dorf.

Regelung auf duden.de: Der Apostroph. Siehe dort Regeln 15/16 (Namen).

Falsche Verwendung

Die falsche Verwendung eines Apostrophs wird oft auch scherzhaft Apostrophitis genannt. Der Ursprung des Wortes geht auf das Suffix -itis zurück, welches in der Medizin auf eine Entzündung hindeutet. Die Verwendung des Apostrophs wird also zur Krankheit degradiert. Mit diesem unschönen Begriff möchte man daher besonders unangenehm auf diese Fehler hinweisen.

Beispiele zum Deppenapostroph

Der Deppenapostroph ist tatsächlich kein seltenes Phänomen. Er kommt so häufig vor, dass es in diesem Blog eine eigene Kategorie gibt. Jeder Artikel enthält ein Bild eines falsch verwendeten Apostrophes mit ausführlicher Erklärung, warum es sich um einen Deppenapostroph handelt.

Artikel-Archiv: Sammlung Deppenapostrophe.
Im Archiv enthalten sind Bilder von Schildern (vor allem mit Firmennamen), auf denen ein Deppenapostroph verwendet wird.

Die neue Rechtschreibung

Die neue Rechtschreibung hat übrigens erstaunlich wenig mit dem Deppenapostroph zu tun. Auch vorher war die Verwendung des Apostrophes im Deutschen nicht zugelassen – im Gegenteil: Die oben genannte Ausnahme für das Genitiv bei uneindeutigen Namen war ebenfalls nicht vorgesehen.

Bücher zum Thema

Einige Autoren haben sich damit befasst,

Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod* ist der Deutsche Bestseller zum Thema Sprachpflege. Sebastian Sick geht hier neben den komplizierten Deutschen Sprachregeln mit lustigem Ton auf Beispiele ein, die hin und wieder spontane Lachanfälle auslösen.
Das zweite Buch von Sebastian Sick trägt den Untertitel Folge 2: Neues aus dem Irrgarten der deutschen Sprache*. Es enthüllt neue Sprachverstellungen und erklärt diese mit gewohnt lustigem Charakter.

Der Deppenapostroph im Englischen

Auch die Englische Sprache kennt den Deppenapostroph, dort vor allem beim Plural-s. Auf Englisch heißt dieses Phänomen übrigens greengrocers‘ apostrophe. Ein Greengrocer (man denke an den Grocery Store) ist ein kleiner Obsthandel, welches auf den Ursprung des Phänomens hindeutet: banana’s, tomatoe’s und kiwi’s sind nur einige Beispiele, die sowohl im Deutschen als auch im Englischen nicht regelkonform sind.

Englische Bücher zum  greengrocers‘ apostrophe

Tatsächlich gibt es auch in englischer Sprache Bücher zum Phänomen. Das Buch Eats, shoots and leaves* ist ein exzellentes Beispiel. Allein der Titel ist ein Wortspiel, welches auf der Falschsetzung eines Kommas beruht:

  • Ein Panda frisst Sprossen und Blätter: Eats shoots and leaves.
  • Durch das Komma wird eine Aufzählung erzeugt: Er frisst, schießt und haut ab.

2 Kommentare zu „Der Deppenapostroph

  1. Wer im Glashaus sitzt … . „Das Apostroph darf nur mit einer Ausnahme gesetzt werden: Um ein Genitiv zu verdeutlichen …“. Dies ist meiner Meinung nach falsch und muesste so lauten: um einen Genitiv zu verdeutlichen … „Daher sollte man im Zweifelsfall keinen Apostroph setzen“, muss daraufhin analysiert werden, ob man nach Meinung der „Paepste“ der Rechtschreibreform das Nomen „Apostroph“ mit dem bestimmten Artikel „der“ oder „das“ benutzt zu: „das (kein) Apostroph“ wuerde im deklinierten Akkusativ zu „kein Apostroph“. „Der (kein) Apostroph“ wuerde im Akkusativ zu „keinen Apostroph.“
    Apostrophitis ist herrlich!

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